Kaufen Sie den perfekt geeigneten Bagger
Gebrauchte Bagger kaufen: Darauf ist zu achten
Bagger sind das Schweizer Taschenmesser auf jeder Baustelle. Als beliebte Alleskönner kommen sie für verschiedenste Aufgaben zum Einsatz. Sei es im Garten, beim Hausbau, auf der städtischen Baustelle oder im Landwirtschaftsbetrieb. Dank ihrer Vielseitigkeit eignen sich Bagger für anspruchsvolle Anforderungen in Sachen Ausheben, Auffüllen, Schütten, Graben, Lösen und Bewegen von Erde und Felsen. Sie erleichtern das Ausschachten von Fundamenten und Kellerbauten, helfen in Bergbau und Industrie und unterstützen Abrissarbeiten.
Wer für private oder betriebliche Zwecke einen Bagger kaufen möchte, sieht sich mit einer großen Auswahl konfrontiert. Es gibt eine ganze Palette an Arbeitsmaschinen für Erd- und Baggerarbeiten. Alle sind für Arbeit auf unebenem, steinigem Gelände geeignet und kommen in unterschiedlicher Größe, Leistungsfähigkeit und Beweglichkeit daher.
Erfahren Sie hier, auf welche Faktoren zu achten ist, bevor Sie einen Bagger gebraucht oder neu kaufen.
Bei Bagger denken die meisten gleich an eine Baumaschine mit Kettenantrieb oder großen Rädern und einem langen Arm mit Schaufellöffel. Doch Bagger machen als Erdbewegungsmaschinen eine ganze Kategorie aus und sind in verschiedenen Modellen mit zahlreichen Funktionen erhältlich.
Alle Baggertypen unterscheiden sich in erster Linie in zwei Punkten:
- Betriebsgewicht
- Fahrwerktyp
Bagger lassen sich nach Betriebsgewicht grob in fünf Gewichtsklassen unterteilen:
- Minibagger: Zeichnen sich durch ihr handliches Gewicht aus. Meist handelt es sich um 1 bis 5 Tonnen Bagger mit Gummiketten und kleinem Planierschild vor den Ketten. Aufgrund des geringen Gewichts sind sie leicht zu transportieren und wegen ihrer Mobilität auch für enge Arbeitsumgebungen geeignet. Sie erleichtern Bau- und Sanierungsarbeiten, Landschaftsbau sowie Haus- und Gartenbau.
- Kompakt- oder Hüllkreisbagger: 6 bis 8 Tonnen Bagger, deren drehbarer Oberwagen während der Drehung nicht über den Unterwagen ragt. Sie eignen sich für engmaschige Arbeiten und kommen häufig bei Sanierungen, im Garten- und Landschaftsbau und beim Hausbau zum Einsatz.
- Baggerlader: Mehrzweckgeräte, die eine Ladeschaufel an der Front und einen Hydraulikbagger mit Schaufel oder Greifer am Heck haben. Die Fahrerkabine ist nicht drehbar. Insgesamt stellt die Baumaschine eine Kombination aus Bagger und Traktor dar und hat ein Gewicht zwischen 7 und 12 Tonnen.
- Mittelklassebagger: Zeichnen sich durch ein Betriebsgewicht zwischen 9 bis 60 Tonnen aus und besitzen in den großen Ausführungen Kettenfahrwerke. Bagger dieser Gewichtsklasse kommen als Standardbagger vor allem auf Baustellen zum Einsatz. Durch den Kettenanrieb sind sie für anspruchsvolle, unbefestigte Untergründe geeignet und können für Aushub sowie Abriss genutzt werden.
- Groß- und Größtbagger: Bagger, die nicht im privaten Bereich zum Einsatz kommen und eine Gewichtsspanne zwischen 60 bis 10.000 Tonnen haben. Ihr Einsatzgebiet sind Steinbrüche und Tagebau.
Hinsichtlich des Fahrwerks unterscheiden sich Bagger in fünf Typen:
- Ketten- oder Raupenbagger: Besitzen einen Raupenantrieb und sind als Mini- bis hin zu Größtbaggern erhältlich. Sie sind weit verbreitet, da sich ihr Kettenantrieb durch die große Auflagefläche und die ideale Gewichtsverlagerung für unbefestigten, unebenen oder matschigen Untergrund eignet.
- Rad- oder Mobilbagger: Besitzen meist einen Allradantrieb. Ihr Einsatzgewicht reicht von 8 bis 100 Tonnen. Dank des Radantriebs ist kein aufwendiges Verladen und Transportieren auf Anhängern oder Lastern nötig.
- Schreit- oder Spinnenbagger: Zählen zu den Standbaggern, die statt Rad- oder Kettenfahrwerks vier Schreitbeine besitzen. Die Schreitbeine wiederum können mit Bereifung, Abstützfüßen oder einer Kombination aus beidem ausgestattet sein. Aufgrund des flexiblen Fahrwerks kommen sie bei Flussarbeiten, in der Forstwirtschaft und allgemein auf sehr schwierigem Gelände zum Einsatz.
- Zweiwege- oder Gleisbagger: Können sich auf Straßen und Gleisen fortbewegen und werden meist bei Rangier-, Schienen- oder Wartungsarbeiten eingesetzt. Sie besitzen vorrangig einen Reibradantrieb oder zusätzlich zum Radantrieb einen Schienenradantrieb mit Bremssystem, um sich speziell auf Schienen fortzubewegen.
- Schwimm- oder Nassbagger: Sind spezielle Baggerschiffe, die bei Ausbaggerarbeiten an Häfen, in Buchten und Flüssen, zur Bodenschatzgewinnung und zur Landgewinnung zum Einsatz kommen. Ihre Aufgaben unterscheiden sich in Herstellungsbaggerung, Fahrrinnenveränderungen an Flüssen oder Flussmündungen und in Unterhaltsbaggerung, um abgelagerte Sedimente abzutragen, die den Schifffahrtsverkehr beeinträchtigen.
Die Unterteilung von Baggertypen anhand des Fahrwerks ist recht eindeutig. Die Kategorisierung anhand von Gewichtsklassen ist jedoch fließend, da es aufgrund der stetig wachsenden Modellzahl keine klar abgegrenzten Übergänge zwischen Mini-, Kompakt- und Mittelklassebaggern gibt.
Möchten Sie einen geeigneten Bagger kaufen, so klären Sie zunächst, welche Anforderungen Sie haben, wo und wofür Sie die Baumaschine brauchen, wie viel Geld Sie investieren möchten und wie der Transport und die Lagerung ablaufen sollen.
Orientieren Sie sich vor dem Kauf an folgenden Fragen:
1. Wie groß soll der Bagger sein?
Legen Sie fest, wofür Sie den Bagger brauchen und wie groß er sein soll. Im Garten oder beim Hausbau genügt meist ein Minibagger, der leicht zu transportieren und zu lagern ist. Auf größeren Baustellen oder für umfassende Projekte kommen eher Kompakt- oder Mittelklassebagger in Frage.
Suchen Sie für Ihr Projekt verschiedene Bagger, so definieren Sie die Aufgabenbereiche möglichst genau. Soll es sich um ein einzelnes möglichst mobiles und vielseitiges Gerät handeln oder benötigen Sie Bagger verschiedener Leistungsklassen?
2. Wie viel soll der Bagger kosten?
Bestimmen Sie eine Spanne für den Bagger-Preis. Bedenken Sie im Voraus, ob Sie einen neuen oder gebrauchten Bagger kaufen möchten und wie viel Sie für einen neuen oder alten Bagger ausgeben würden. Je nachdem, ob Sie einen 5 Tonnen Bagger, einen 8 Tonnen Bagger oder sogar einen 35 Tonnen Bagger benötigen, können die Kosten stark voneinander abweichen. Preis und Leistung sind auch davon abhängig, ob Sie gebrauchte oder neue Modelle suchen oder ob sie viele Einsatzmöglichkeiten und somit viel Ausstattung wünschen.
3. Kann der Bagger transportiert und gelagert werden?
Beim Transport von Baggern, seien es Ketten- oder Radbagger, gilt es Folgendes im öffentlichen Straßenverkehr zu beachten: Ein spezieller Führerschein für Bagger ist nicht nötig. Sie gelten als selbstfahrende Arbeitsmaschinen und sind mit einer Höchstgeschwindigkeit bis 20 km/h zulassungsfrei. Mit einer Höchstgeschwindigkeit über 20 km/h brauchen Sie den Führerschein Klasse L oder 5 und ein amtliches Kennzeichen. Für Arbeitsmaschinen mit einer Höchstgeschwindigkeit von mehr als 6 km/h ist zudem eine Betriebserlaubnis nötig. Fahren dürfen Sie einen Bagger ab 18 Jahren.
Die Führerscheinklasse für Bagger, deren Höchstgeschwindigkeit über 20 km/h liegt, hängt vom Gewicht ab.
Folgende Führerscheinklassen gelten für Bagger im öffentlichen Straßenverkehr.
- Klasse 3: bis 7,5 Tonnen
- Klasse 2: über 7,5 Tonnen
- Klasse B: bis 3,5 Tonnen
- Klasse C1: bis 7,5 Tonnen
- Klasse C: über 3,5 Tonnen
- Klasse L: bis 25 km/h
- Klasse T: bis 40 km/h (für land- und fortwirtschaftliche Zwecke)
In den meisten Fällen wird der Transport von Baggern per Anhänger, Container oder Lastwagen erfolgen. Klären Sie also im Voraus, unter welchen Bedingungen der Transport möglich ist und ob der Verkäufer Transportmöglichkeiten anbietet. Obwohl Bagger robust und wetterfest sind, denken Sie auch an mögliche Unterbringungs- und Lagermöglichkeiten für die Baumaschine.
4. In welchem Gelände kommt der Bagger zum Einsatz?
Fragen Sie sich, für welches Gelände Sie den Bagger benötigen. Welcher Untergrund liegt vor? Wird der Bagger nur wenig Bewegungsfreiheit haben und sollte er daher auf engem Raum einsetzbar sein? Kettenbagger sind geeignet für weichen, unbefestigten und felsigen Untergrund, Radbagger wiederum sind mobil und können sich leicht von einer Baustelle zur nächsten bewegen. Prüfen Sie also, ob die Arbeitsbedingungen gleichbleibend oder abwechslungsreich sind und welcher Bagger sich dafür anbietet.
5. Welcher Baggertyp und welche Ausstattung kommen in Frage?
Orientieren Sie sich an den oben beschriebenen Baggertypen und legen Sie fest, ob Sie eher einen Mini-, Mobil-, Kompakt- oder Mittelklassebagger benötigen. Welche Gewichtsklasse eignet sich für Ihr Projekt und welche mögliche Ausstattung benötigen Sie? Informieren Sie sich über Varianten der Anbaugeräte wie Hoch-, Tief-, Grabenräum- oder Schwenklöffel und Schnellwechsler, mit denen sich die Anbaugeräte vor Ort wechseln lassen.
6. Welchen Verschleiß weisen gebrauchte Bagger auf?
Bestimmte Baggermodelle, vor allem in größeren Gewichtsklassen, sind für anspruchsvolle Arbeiten ausgelegt und zeichnen sich durch einen geringeren Verschleiß aus. Gebrauchte Bagger zu kaufen ist also eine gute Alternative zu teureren neuen Modellen. Dennoch sollten Sie vor dem Kauf klären, wie viel Betriebsstunden der Zähler anzeigt und wie alt der Bagger ist. Führen Sie eine Sicht- und Funktionsprüfung der Hydraulikzylinder, Dichtungen, Gelenkbolzen und des Motors durch.
Wichtig ist auch zu prüfen, ob es noch problemlos Ersatzteile für das Modell gibt.
7. Sind Zertifizierungen, Lizenzen oder Schulungen erforderlich?
Bringen Sie in Erfahrung, ob Sie für das Führen des in Frage kommenden Baggers eventuell einen Baumaschinenbedienerausweis, Lizenzen, Zertifizierungen oder Schulungen benötigen. Klären Sie auch, ob in Ihrer Nähe, in der Nähe des Baumaschinenhändlers oder vom Händler selbst eine entsprechende qualifizierte Schulung angeboten wird.
8. Unterscheiden sich Händlerangebote für Ihr Baggermodell?
Bringen Sie in Erfahrung, wie andere Kunden den Händler bewertet haben. Welche Informationen stellt der Händler zum Bagger zur Verfügung? Ganz gleich, ob Sie den Bagger gebraucht erwerben oder den Bagger neu kaufen: Welche Zusatzleistungen wie Wartung, Transport, Garantie und Kundenservice sind inklusive? Gibt es Informationen über Fahrschulungen, die Sie für Ihren Bagger absolvieren können und bietet der Händler Schulungsmöglichkeiten an?
Ähnlich zu Automobilherstellern stehen große Marken nicht automatisch für die beste Qualität. Doch bei großen Baumaschinenherstellern können Sie sich darauf verlassen, dass wesentliche Qualitäts- und Leistungsstandards eingehalten wurden, Sie Ansprechpartner haben und Ersatzteile leicht zu bekommen sind. Gerade bei Online-Händlern oder Maschinenherstellern, deren Name Ihnen nichts sagen, besteht die Gefahr, dass Sie bei Fragen und Problemen weder Garantien noch Service in Anspruch nehmen können.
Am besten vergleichen Sie Hersteller, Preise und Angebote, bevor Sie einen Bagger kaufen. Finden Sie heraus, welche Marken Kunden bevorzugen. Marktforschungsprognosen besagen, dass der Markt für Bauausrüstungen jährlich um knapp sieben Prozent wächst und dass es voraussichtlich bis 2025 so bleibt. Aufgrund der hohen Umsätze und der steigenden Nachfrage stehen also mehr als genug hochwertige Modelle von führenden Herstellern zur Auswahl.
Führende Baumaschinenhersteller weltweit
Die größten und beliebtesten Hersteller von Baggern weltweit sind nach jährlichem Umsatz und Marktanteil im Jahr 2020:
- Caterpillar (USA)
- Konatsu (Japan)
- XCMG (China)
- John Deere (USA)
- Sany (China)
- JCB (USA)
- Volvo (Schweden)
- Hitachi (Japan)
- Liebherr-Hydraulikbagger (Deutschland)
Führende Baumaschinenhersteller Deutschland
Deutschlandweit sind folgende Baumaschinenhersteller anhand von Umsatz und Eigenwert gemessen marktführend:
- Liebherr Hydraulikbagger
- Zeppelin
- Wacker Neuson
- Kaeser
- Putzmeister
- Atlas
- Schmidt & Kranz
- Bomag
- Herrenknecht
- Komatsu Germany
Verkaufstrends von Baumaschinen in Europa
Wenn es um gebrauchte Bagger und allgemein Erdbaumaschinen geht, sind europaweit vor allem Raupenbagger und Radlader besonders gefragt. Folgende fünf Modelle führen die Verkaufsliste gebrauchter Baumaschinen in Europa an:
- Raupenbagger
- Radlader
- Minibagger
- Radbagger
- Baggerlader
Favorisiert werden dabei Modelle von folgenden sechs Herstellern:
- Caterpillar
- Volvo CE
- JCB
- Liebherr
- Komatsu
- Hitachi
Baggermodelle von bekannten Baumaschinenherstellern erfüllen allesamt hohe technologische Standards. Daher stellt sich nicht die Frage, was Sie beim Kauf eines Baggers falsch machen können, sondern mit welchem Modell Sie das meiste richtig machen.
Um den idealen Bagger zu finden, lohnt es sich das Preis-Leistungs-Verhältnis im Hinterkopf zu behalten. Der Verkaufspreis sollte der Leistung des Baggers entsprechen und auch widerspiegeln, ob es sich um neue oder gebrauchte Bagger handelt. Preise können je nach Händler variieren.
Für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis sind folgende Faktoren von Bedeutung:
- Haltbarkeit und Begehbarkeit der Bauteile
- Wartungsintervalle
- Verfügbarkeit und Wert von Ersatzteilen
- Serviceleistungen und Garantien des Händlers
- Leistungsvermögen bei Volllast
- Schnellwechsler für Anbaugeräte
- Mobilität und Transport
- Komfort und Bedienerfreundlichkeit
Baggertypen, die sich hoher Beliebtheit erfreuen, sind Raupenbagger und Minibagger von Kubota, Hitachi, Takeuchi, Terex, Caterpillar, Liebherr, Volvo, Atlas und JBC.
Fast genauso beliebt wie Minibagger und aufgrund ihres höheren Gewichts für anspruchsvollere Aufgaben geeignet sind Mobilbagger. Im Folgenden stellen wir Ihnen Mobil- und Minibagger vor, die im Test in Sachen Preis-Leistung besonders gut abschnitten.
Mobilbagger
Alle aufgeführten Mobilbagger-Modelle können in den Kategorien Service, Wartung, Leistungsfähigkeit, Vielseitigkeit, Komfort und Verarbeitung überzeugen und sind im gebrauchten Zustand zwischen 60.000 und 120.000 Euro erhältlich. Ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis für größere Baustellen und anspruchsvolle Erd-, Landschafts- oder Abrissarbeiten.
- CAT M318F: 17,4 t, gebraucht ab 90.000 Euro
- Hitachi ZX170W: 18,6 t, gebraucht ab 60.000 Euro
- Liebherr A 916: 17,4 t, gebraucht ab 120.000 Euro
- Volvo EW160E: 17,25 t, gebraucht ab 60.000 Euro
- Atlas 160W: 16,4 t, gebraucht ab 60.000 Euro
Minibagger
Minibagger sind besonders gefragt, da sie sich für den privaten Gebrauch eignen, leicht transportierbar sind und sich gut in einer größeren Garage lagern lassen. Aufgrund ihrer Größe sind sie perfekt für beengte Verhältnisse. Kein Wunder also, dass ein Drittel aller verkauften Baggermodelle im Jahr 2017 Minibagger waren und sie gebraucht bereits zu erschwinglichen Preisen erhältlich sind. Modelle, die sich im Preis-Leistungs-Verhältnis besonders hervortun, sind:
- Takeuchi TB216: 1,6 t, gebraucht ab 20.000 Euro
- Kubota KX019-4: 1,5 – 2,0 t, gebraucht ab 20.000 Euro
- Wacker-Neuson ET24: 2,2 t, gebraucht ab 22.000 Euro
- Hitachi ZX19-5: 1,9 t, gebraucht ab 19.000 Euro
- Volvo EC18 E: 1,8 t, gebraucht ab 23.000 Euro
Markante Unterschiede zwischen den großen Herstellern von Erdbaumaschinen lassen sich nur in Details ihres Leistungsspektrums finden. Wichtige Merkmale sind dabei die Haltbarkeit der Bauteile, Ladefähigkeit, Gewicht, Komfort, Bedienungsfreundlichkeit, Fahrwerk und Motorisierung. Je nach Gewichtsklasse lassen sich für alle Kategorien gute Modelle von verschiedenen Herstellern finden.
Beispiele für Alleinstellungsmerkmale von Baggerherstellern lassen sich an beliebten Minibaggermarken veranschaulichen:
- Kubota: Leistungsstarke und geräuscharme Motorisierung, viel Kabinenraum, verstellbarer Sitz, Diebstahlschutz.
- Takeuchi: Lange Haltbarkeit, effizienter Kraftstoffverbrauch, niedriger Geräuschpegel, enge Manövrierbarkeit.
- Cat: Hydrauliksteuerung über LCD-Monitor, viele Anbaugeräte, gute Manövrierbarkeit, geringer Kraftstoffverbrauch
- JCB: Hoher Komfort, präzise Steuerung, Kraftstoffeffizienz, hoher Sicherheitsstandard.
- Bobcat: Hoher Fahrkomfort, niedriger Geräuschpegel, sehr leistungsfähig.
Angesichts steigender Nachfrage in Sachen Umweltfreundlichkeit und schärferen Emissionsvorschriften suchen viele Hersteller nach Elektrifizierungsmöglichkeiten ihrer Baggermodelle. Während es bei Groß- und Größtbaggern nur ein geringes Elektrifizierungspotential gibt, konzentrieren sich Hersteller vor allem auf Minibagger, die sich durch ihre Größe, Ausstattung und Energieanforderungen für die Elektrifizierung eignen.
Hersteller, die bereits Elektrifizierungspläne schmieden, sind unter anderem Komatsu und Kobelco. Volvo plant bereits für 2020 die Markteinführung seiner elektrischen Bagger und Radlader ECR 25 und L25. Auch führende Hersteller wie Wacker Neuson und Komatsu investieren bereits in serienreife Minibagger-Elektromotoren.
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist die Digitalisierung von Baumaschinen. Hersteller wie Caterpillar haben bereits das Potential von Kontrollsensoren und digitalen Dashboards in Baggern auf mittleren oder großen Baustellen erkannt. Reparaturen und Wartungen lassen sich so leichter planen, Standorte und Arbeiten in Echtzeit verfolgen, Ausfälle reduzieren und kostenintensive Baumaschinen optimal nutzen.
Verschleiß an Baggern lässt sich nicht vermeiden. Vor allem Baggerlöffel, Schaufeln und weitere Anbaugeräte sind ständiger Abnutzung ausgesetzt. Auch Ketten und Reifen stehen je nach Ruppigkeit des Untergrunds und Baggergewicht unter starkem Druck. Teuer wird es vor allem, wenn Hydraulikleitungen, -anschlüsse und -pumpen ausgetauscht werden müssen.
Wenn Sie einen Bagger kaufen möchten, stellt sich also nicht die Frage nach Verschleiß oder Nicht-Verschleiß, sondern für welches Modell es ein möglichst umfassendes Ersatzteillager gibt. Mit den richtigen Verschleißteilen lassen sich die Lebensdauer und Haltbarkeit eines Baggers deutlich erhöhen.
Bei richtiger Nutzung, Wartung und Reparatur kann ein Minibagger problemlos über 10.000 Betriebsstunden ohne großen Teilwechsel schaffen. Bei starker Abnutzung und schlechter Wartung kann die Haltbarkeit auf 8.000 Stunden sinken und hohe Reparaturkosten nach sich ziehen.
Welche Bagger den geringsten Verschleiß haben, lässt sich nicht auf spezifische Modelle eingrenzen, da die Abnutzung immer von den Arbeitsanforderungen und -bedingungen abhängt. Klar sagen lässt sich, dass Minibagger aufgrund ihrer Kompaktheit und leichterer Ausstattung schneller verschleißen. Mittelklasse- und Mobilbagger wiederum sind auf anspruchsvolle Arbeiten und hohe Belastungen ausgelegt und haben bei guter Wartung eine deutlich höhere Lebenserwartung.
Bestimmte Bauteile am Bagger sind besonders hohem Verschleiß ausgesetzt und sollten vor Inbetriebnahme und in empfohlenen Wartungsintervallen geprüft werden. Folgende Teile sind intensivem Verschleiß ausgesetzt:
- Räder und Ketten
- Hydraulikleitungen, -anschlüsse und -pumpen
- Anbaugeräte wie Baggerlöffel, Greifer und Hämmer
- Baggerausleger und -arm
- Buchsen, Bolzen und Lager des Auslegers
Nur anhand der Betriebsstunden ist nicht festzustellen, ob der Bagger im Ganzen oder in einzelnen Bauteilen großen Verschleiß aufweist. Minibagger können nach 4.000 bis 5.000 Betriebsstunden bereits abgenutzt sein, während Kettenbagger der Mittelklasse mit 10.000 Betriebsstunden noch nicht zwangsläufig verschließen sind. Eine genaue Prüfung verschlissener Bauteile ist also essentiell, bevor Sie neue oder gebrauchte Bagger kaufen.
Da die Wartung und der Tausch von Bauteilen unvermeidlich sind, verschaffen Sie sich nach Möglichkeit einen Überblick über den Baggerpreis und Angebote für neue und gebrauchte Ersatzteile. Diese tabellarische Übersicht kann Ihnen bei der Wahl der richtigen Teile helfen.
Verschleißteil | Verschleißzyklus | Instandsetzungsinvestition |
Gummiketten (Minibagger) | 1.000 – 1.600 Betriebsstunden | 80 –500 Euro |
Stahlketten (Minibagger) | 2.000 – 2.500 Betriebsstunden | 1.000 – 5.000 Euro |
Motoren | 10.000 – 15.000 Betriebsstunden | 5.000 – 20.000 Euro |
Hydraulikpumpen | 12.000 – 20.000 Betriebsstunden | 1.500 – 4.500 Euro |
Zylinder | 8.000 – 10.000 Betriebsstunden | 800 – 900 Euro |
Bolzen | 8.000 – 9.500 Betriebsstunden | 15 – 90 Euro |
Buchsen | 8.000 – 9.000 Betriebsstunden | 10 – 60 Euro |
Schaufeln | 90.000 – 100.000 Betriebsstunden | 1,6 – 2,6 t: rund 2.500 – 3.500 Euro 2,6 – 6,0 t: rund 3.500 – 5.000 Euro |
Zähne | 500 – 800 Betriebsstunden | 10 – 100 Euro |
Neben der Frage nach der Haltbarkeit von Baggern, gilt es auch, sich über den Wertverlust eines erworbenen Modells Gedanken zu machen. Abzuwägen sind der Zeitwert des Modells und die Investitionsabzüge, die durch Verschleiß, Beschädigungen und Höhe der Betriebsstunden zu erwarten sind.
Wenn Sie die Baumaschine regelmäßig benötigen und Leihhändler nicht in Frage kommen, ist beim Kauf zu bedenken, wie viel Belastung das Gerät aushalten muss und mit wie viel Abnutzung zu rechnen ist. Wird der Bagger nur über einen befristeten Zeitraum benötigt, kann es sich sogar lohnen, ein neues Modell zu kaufen und dieses später ohne oder mit nur geringem Wertverlust wiederzuverkaufen.
Ermitteln lässt sich der Zeit- und Restwert anhand des Betriebsstundenzählers, Sichtprüfung und unter Umständen durch qualifizierte Bauchmaschinengutachter.
Checkliste bei Entgegennahme eines Baggers
Ob Sie letztlich einen neuen oder gebrauchten Bagger kaufen, eine kompetente Kaufentscheidung können Sie nur treffen, wenn Sie im Voraus Anforderungen und technische Spezifikationen eingrenzen und wissen, worauf bei der Entgegennahm des Baggermodells zu achten ist.
Führen Sie vor der Entgegennahme eine Sichtprüfung der Maschine durch, um mögliche Beschädigungen und Mängel festzustellen. Dokumentieren Sie gefundene Mängel und protokollieren sie diese so genau wie möglich. Kontrollieren Sie angekündigte und im Kauf- oder Mietvertrag angegebene Zubehörteile auf Vollständigkeit.
Wenn Sie das Gerät in Betrieb nehmen, sollte mindestens ein Zeuge anwesend sein, falls das Gerät bereits bei der Entgegennahme defekt ist.
Konzentrieren Sie sich beim Check mindestens auf diese sieben Punkte:
- Zustand der Hydraulik (Öllecks, Verformungen, Kratzer)
- Schäden und Risse an Ausleger und Löffelstiel
- Fahrerkabine in makellosem Zustand
- Abmessungen der Schaufel und Anzahl der Zähne
- Zustand der Gummi- oder Stahlketten
- Zustand von Motor und Motorbestandteilen (Schläuche, Pumpen, Ventile, Ölmessstab)
- Wartung-/Inspektions-/Instandhaltungsrechnungen bei gebrauchten Modellen
Wenn Sie einen Bagger kaufen, so müssen Sie sich keine Gedanken, um eine mögliche Versteuerung machen. Bagger gelten derzeit als selbstfahrende Arbeitsmaschinen und sind daher zulassungsfrei. Unter selbstfahrenden Arbeitsmaschinen versteht das Gesetz selbstfahrende Arbeitsmaschinen, die für die Verrichtung von Arbeiten und nicht zur Beförderung von Personen oder Gütern vorgesehen sind. Aufgrund der Verordnung über die Zulassung von Fahrzeugen zum Straßenverkehr § 3 Abs. 2 Nr. 1a sind diese daher steuerfrei.